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ADT - Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter e.V.
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21.09.2012

Konferenz der OIE-Regionalkommission für Europa

Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) hat erste Schritte auf dem Weg zu einem gemeinsamen europäischen Ansatz zur Verbesserung des Tierschutzes eingeleitet. Die Delegierten aus 42 Mitgliedsländern der Regionalkommission für Europa haben anlässlich ihrer 25. Konferenz, die vom 17. bis 21. September 2012 in Fleesensee (Mecklenburg-Vorpommern) stattfand, eine entsprechende Empfehlung angenommen. Die staatlichen Veterinärdienste verpflichten sich darin, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die von der OIE beschlossenen Tierschutzstandards anzuwenden. Jedes Land soll zudem, sofern noch nicht geschehen, eine nationale Tierschutz-Kontaktstelle einrichten. Aufbauend auf einem Konzeptpapier der OIE und mit aktiver Unterstützung durch die Europäische Kommission sollen die Tierschutzaktivitäten der Mitglieder besser aufeinander abgestimmt werden.


ADT-Geschäftsführer Hans-Peter Schons hat als Mitglied der Delegation der Europäischen Vereinigung für Tiergesundheit und gesundheitliche Sicherheit (FESASS) an der Sitzung teilgenommen. Wir danken der OIE sowie dem BMELV und der deutschen Chefveterinärin Dr. Karin Schwabenbauer, dass wir als europäischer Verband der Tiergesundheitsdienste zu dieser Sitzung eingeladen wurden und das Wort ergreifen durften, zeigte sich der Geschäftsführer zufrieden mit dem Ausgang der Konferenz. Mit der Initiative der OIE werde ein Weg eingeschlagen, der zu einheitlicheren Tierschutzanforderungen von Portugal bis Kasachstan führen könne. Sollten die nicht der EU angehörenden Länder der Regionalkommission den Ansatz tatsächlich umsetzen, komme dies Forderungen von deutschen und europäischen Tierhaltern entgegen, die gleiche Wettbewerbsbedingungen und ein Verbot von Importen in die EU, die mit geringeren Standards erzeugt wurden, verlangen.

Eine zweite OIE-Empfehlung hat die Rolle der Wildtiere bei der Bekämpfung von Tierkrankheiten beim Nutzvieh zum Gegenstand. Hier geht es vor allem um eine bessere Überwachung sowohl der Pathogene als auch der Tierseuchen. Der Informationsaustausch, insbesondere zwischen benachbarten Staaten, soll verbessert werden. Ausdrücklich verboten sind Benachteiligungen anderer Länder aufgrund von Infektionen in deren Wildfauna, sofern die betreffende Krankheit nicht auch in der Nutztierpopulation notifiziert worden ist. Überdies sollen die Biosicherheitsmaßnahmen ausgebaut werden, um direkte oder indirekte Kontakte mit Wildtieren zu verhindern, gegebenenfalls zusammen mit einer Zonierung oder Kompartimentierung. Das OIE soll seine Standards und Leitlinien in diesem Bereich weiter entwickeln. Wenn auch die konkrete Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen schwierig wird, so zeigt der Ansatz jedenfalls in die richtige Richtung, so der Geschäftsführer. Zu begrüßen sei insbesondere, dass die Konzepte für das Management von Pathogenen und Tierseuchen bei Wildtieren, die einen Einfluss auf die Gesundheit von Nutztieren und Menschen haben, in den Aus- und Weiterbildungsprogramme der Veterinärdienste, der Tierärzte und anderer Interessengruppen stärker berücksichtigt werden sollen.

 


FESASS-Präsident Delmotte auf der Konferenz der OIE-Regionalkommission für Europa in Fleesensee

FESASS-Präsident Didier Delmotte erläuterte in seinem Kurzvortrag den Aufbau und die Zielsetzungen seines Verbandes. Er verwies auf die herausragende Bedeutung der Vorbeugung und die hohe technische Kompetenz der Tiergesundheitsdienste, die in engem Kontakt mit der Praxis bei Untersuchungen auf den Betrieben und der schnellen Umsetzung von Maßnahmen sowie der Beratung und Weiterbildung im Bereich der Tiergesundheit behilflich sind. Er lud die anwesenden Chefveterinäre und Mitarbeiter der staatlichen Veterinärdienste zum BVD-Tag am 6. Dezember 2012 nach Grub ein (www.tgd-bayern.de/index.php/bvd-day). Außerdem kündigte er für das Frühjahr 2013 eine FESASS-Fachtagung zur Rindertuberkulose in Brüssel an.

 

Weitere Themen der Veranstaltung waren die aktuelle Situation in Bezug auf das Schmallenbergvirus in Europa, die Ergebnisse der Zweiten OIE/FAO Globalen Konferenz über die Maul und Klauenseuchenbekämpfung, die Gesundheit der Honigbienen und die Tiergesundheitssituation in den Mitgliedsländern im ersten Halbjahr 2012.

 

Die Präsentationen können in Kürze auf der Homepage der Regionalkommission für Europa heruntergeladen werden.

 

Weitere Berichte über die Veranstaltung finden Sie auf den Webseiten der OIE und der FESASS.


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