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Abschlussbericht IGW 2012

Abschlussbericht der Internationalen Grünen Woche 2012

Die Internationale Grüne Woche Berlin 2012 (IGW) hat ihren Stellenwert als weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau und Ihre Funktion als Leitmesse für das gesamte Agribusiness weiter ausgebaut. Vom 20. bis 29. Januar strömten über 420.000 Besucher (2011: 415.000) in die Messehallen unter dem Berliner Funkturm, das war die höchste Besucherzahl seit vier Jahren. Die Pro-Kopf-Ausgaben der Verbraucher lagen mit 111 Euro leicht über dem Vorjahresniveau (2011: 110 €) und bescherten den Ausstellern Umsätze von rund 47 Millionen Euro. Auch die Anzahl der Fachbesucher stieg im Vergleich zur letzten IGW um 5.000 auf über 105.000 Branchenvertreter (+5%). Rund 70 Landwirtschaftsminister aus aller Welt reisten nach Berlin, die etwa die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentierten. Vertreter der offiziellen Länderbeteiligungen hoben in übereinstimmenden Aussagen die guten Kontakt- und Präsentationsmöglichkeiten auf der Messe hervor. Mit einer Beteiligung von 1.624 Ausstellern aus 56 Ländern (2011: 1.632/57 Länder) und einer Ausstellungsfläche von 115.000 Quadratmetern erreichte die weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau das Rekordniveau der Vorjahre.


Dr. Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin GmbH, zog eine positive Messebilanz: Die Grüne Woche verzeichnete in diesem Jahr den bislang stärksten agrarpolitischen Auftakt in ihrer Geschichte. Rund 70 Landwirtschaftsminister aus aller Welt, die Spitzen der Land- und Ernährungswirtschaft und eine Vielzahl von Repräsentanten des gesamten Agribusiness trafen sich hier zum agrarpolitischen Dialog. Wie bei keiner anderen Messe steht auf der Grünen Woche die umfassende Aufklärung des Verbrauchers zu allen Fragen der Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln im Mittelpunkt. Der Verbraucher wird hinsichtlich der Nahrungsmittel kritischer. Auf der Grünen Woche findet er die Antworten auf seine Fragen. Die ‚Straße der Bundesländer‘ verbunden mit dem Trendthema ‚Regionalität‘ war für die Grüne Woche 2012 eine Punktlandung. Nie wurden hier mehr regionale Produkte aus Deutschland präsentiert. Und gerade das Wissen um die Herkunft der Nahrungsmittel genießt beim Verbraucher höchste Priorität.

Insgesamt mehr als 150 Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland statteten der Grünen Woche mit ihren Delegationen einen Besuch ab. 4.800 Medienvertreter aus 70 Ländern berichteten vor Ort vom Messegeschehen. Zusätzlich zum Besucheraufkommen hielten sich im Tagesdurchschnitt rund 10.000 Beteiligte wie Aussteller und Standpersonal, Service- und Dienstleistungskräfte sowie Medienvertreter in den Messehallen auf. Das Schülerprogramm der Messe Berlin verzeichnete in diesem Jahr den Besuch von rund 22.000 Schülern aus Berlin, Brandenburg und den angrenzenden Bundesländern. Erstmals wurde mit dem Temporären Campus ein Fortbildungsprogramm für Studenten, Berufsstarter und junge Nachwuchskräfte angeboten. An den Seminaren und Workshops zu den Themenfeldern der Grünen Woche nahmen insgesamt 600 Interessenten teil.

Besucher gaben 111 Euro pro Kopf aus
Die Besucher der Grünen Woche 2012 zeigten sich konsumfreudig und gaben mit 111 Euro pro Kopf etwas mehr als im Vorjahr (110 €) aus. Dabei wendeten die Besucher für den direkten Verzehr von Speisen und Getränken im Durchschnitt 25 Euro pro Kopf auf. Zusätzlich bestellten sie Waren im Wert von rund 86 Euro pro Besucher. Insgesamt summierten sich die Umsätze der Aussteller auf rund 47 Millionen Euro. Durch die Ausgaben der auswärtigen Besucher und Aussteller generierte die Grüne Woche einen Kaufkraftzufluss von mehr als 150 Millionen Euro für die Hauptstadtregion Berlin.

Statements zum Messeverlauf
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) sowie die ideellen Träger der Grünen Woche äußerten sich in zusammenfassenden Statements zum Messeverlauf wie folgt:

Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Die Internationale Grüne Woche ist ein echter Publikumsmagnet. Diese weltweit einmalige Messe zeigt die Vielfalt unserer Lebensmittel und die Innovationskraft der Ernährungs- und Landwirtschaft. Ich freue mich, dass sich immer mehr Menschen für Lebensmittel, ihre Entstehung und Verarbeitung interessieren. Wir alle sollten Lebensmittel wieder mehr wertschätzen. Leider aber wird der Berg weggeworfener Lebensmittel in Deutschland und Europa immer größer – und damit auch die Belastung für Umwelt und Klima. Es gilt, die Verluste von wertvollen Lebensmitteln auf nationaler und internationaler Ebene deutlich zu reduzieren. Dafür setze ich mich mit aller Kraft ein, gemeinsam mit den Verbraucherverbänden und der Wirtschaft, die genauso gefordert ist wie jeder einzelne Konsument.

Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV): Die Attraktivität der Grünen Woche ist ungebrochen. Die Messe ist erfrischend vital und attraktiv. Obendrein ist sie die Drehscheibe für die internationale Agrarpolitik. Mit durchschnittlich 40.000 Besuchern pro Tag öffnet sie vielen Ausstellern die Wege zu Agrarmärkten. Für den DBV ist aber auch der Verbraucherdialog besonders wichtig. Sehr gut gelungen ist die diesjährige nature.tec. Mit ihren Ausstellern zu Biokraftstoffen, Biogas, Biowärme und Biotech-Rohstoffen ist sie zu einem großen Magneten geworden. Auf starkes Interesse stieß auch die DBV-Initiative für den Flächenschutz. Ein Verlust von täglich 90 Hektar Acker- und Grünland findet einfach kein Verständnis mehr bei Landwirten und Bevölkerung.

Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): Die Internationale Grüne Woche 2012 war ein voller Erfolg – Vielfalt, Qualität und Genuss unserer Lebensmittel standen im Mittelpunkt der größten Verbrauchermesse weltweit. Der intensive Dialog, die sachliche Aufklärung der Verbraucher zu aktuellen Lebensmittelthemen wie Nährwertkennzeichnung und Mindesthaltbarkeitsdatum standen im Mittelpunkt des Messeauftrittes ‚Power fürs Leben – Die Lebensmittelwirtschaft‘. Die Menschen in Deutschland haben eine positive Einstellung zu unseren Lebensmitteln und wissen die tägliche Leistung der Ernährungsindustrie sehr wohl zu schätzen. Wir haben sehr positives Feedback bekommen, gleichwohl müssen wir noch stärker als bisher über die moderne Lebensmittelwirtschaft und ihre Leistung informieren.

Politprominenz an allen Messetagen präsent
Die herausragende agrarpolitische Bedeutung der Grünen Woche wurde in diesem Jahr durch über 155 Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland verdeutlich, darunter mehr als 70 Agrarministerinnen und Agrarminister aus aller Welt. Die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, begrüßte auf ihrem Eröffnungsrundgang allein 22 europäische Amtskollegen an den jeweiligen Länderständen. Die Eröffnungsfeier im ICC Berlin mit rund 5.000 Ehrengästen, darunter 531 Delegationsgäste aus 75 Ländern, stand im Zeichen des Partnerlandes Rumänien, das durch seinen Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, S.E. Valeriu Tabără, repräsentiert wurde.

Zu den hochrangigen Gästen der Grünen Woche 2012 gehörten neben Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auch Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer und Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel. Außerdem wurden 16 Staatssekretäre sowie drei Staatsminister auf Bundesebene im Verlauf der Messe begrüßt. Neben Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit besuchten die deutschen Ministerpräsidenten Dr. Reiner Hasselhoff (Sachsen-Anhalt), Peter H. Carstensen (Schleswig-Holstein), David McAllister (Niedersachsen) und Matthias Platzeck (Brandenburg) die Beteiligungen ihrer Bundesländer. Aus den deutschen Bundesländern reisten außerdem über 20 Landesminister und Staatssekretäre zur Grünen Woche an.

Insgesamt 90 ausländische Minister, stellvertretende Minister und Staatssekretäre, 72 Botschafter und Konsuln sowie 30 Agrarattachés kamen mit ihren Delegationen zur Grünen Woche. Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, und Jürgen Abraham, Vor-sitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, repräsentierten die ideellen Träger der Grünen Woche.

GFFA: Sicherung der Welternährung im Fokus
Das hochkarätig besetzte Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) erörterte zum Auftakt der Grünen Woche als weltweit bedeutendste agrarpolitische Konferenz das Leitthema Ernährungssicherung durch nachhaltiges Wachstum - Landwirtschaftliche Nutzung knapper Ressourcen. Landwirtschaftsminister aus 64 Staaten – so viele wie nie zuvor – waren der Einladung von Bundesministerin Ilse Aigner gefolgt, um auf dem 4. Berliner Agrarministergipfel neue Strategien zur Sicherung der Welternährung zu erarbeiten. Mit Blick auf die 925 Millionen Menschen, die an Hunger leiden, betonten sie die entscheidende Rolle, die der Landwirtschaft dabei zukommt. Ohne eine nachhaltige und produktive Land- und Ernährungswirtschaft wird der Kampf gegen den Hunger nicht zu gewinnen sein, so Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. In ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung bekannten sich die Politiker zu einer Landwirtschaft, die konsequent an den Prinzipien der Ressourcenschonung und der Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Vorrangig sei dabei, dass insbesondere den Kleinbauern Investitionen ermöglicht werden und sie in allen Staaten sicheren Zugang zu Land und Wasser erhalten. Die Ergebnisse des Berliner Agrarministergipfels sollen unter anderem Impulse für die UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung geben, die im Juni 2012 in Rio de Janeiro stattfindet.

Die Sicht der Agrar- und Ernährungsindustrie wurde auf dem Internationalen Wirtschaftspodium beleuchtet, das unter dem Motto Ernährungssicherung und Green Economy – Herausforderungen und Chancen stand. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass es möglich ist, auch eine Bevölkerung von neun Milliarden Menschen, wie sie für 2050 prognostiziert wird, nachhaltig zu ernähren. Als Leitbild soll die Green economy dienen, eine Wirtschaftsweise, die ökologische Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Profitabilität und soziale Inklusion umfasst. Als Beispiele für ressourcenschonende Lösungen nannten die Vertreter von Claas, Deere & Company, K+S Group, KWS Saat AG, Metro AG, Bayer CropScience, Kraft Foods Europe und McCain: Präzisionslandwirtschaft, Minimalbodenbearbeitung, Düngesysteme, die das Wasser im Boden speichern, sowie die Züchtung verbesserter, (auch) gentechnisch veränderter Sorten.

Die Veranstalter – die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, der Deutsche Bauernverband, die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft – wollen ihre Arbeit zur Verbesserung der globalen Nahrungsmittelversorgung künftig mit ihrem neu gegründeten Verein Global Forum for Food and Agriculture Berlin e. V. vorantreiben, den sie zu Beginn der Veranstaltung vorstellten.

Aussteller, Fachbesucher und das Publikum hoch zufrieden
Nach der Analyse eines unabhängigen Marktforschungsinstitutes gehörten zu den wichtigsten Zielsetzungen, mit denen sich die Aussteller an der Grünen Woche beteiligt hatten, die Darstellung des eigenen Unternehmens/Imagepflege, die Information des Verbrauchers, der Verkauf an Endverbraucher sowie die Öffentlichkeitswirkung in den Medien. Der überwiegende Teil der Aussteller konnte diese Messeziele in hohem Maße realisieren und war mit dem geschäftlichen Verlauf der Messe zufrieden. Darüber hinaus erwarteten zwei Drittel der Aussteller ein sehr gutes bis zufriedenstellendes Nachmessegeschäft. 84 Prozent aller Aussteller zeigten sich mit dem Messeverlauf insgesamt zufrieden, würden die Grüne Woche ihren Geschäftspartnern weiterempfehlen und bekundeten die Absicht, sich auch an der nächsten Auflage der Grünen Woche beteiligen zu wollen.

97 Prozent der Privatbesucher und 93 Prozent der Fachbesucher äußerten sich positiv über ihren Grüne Woche-Besuch. Auch bei den Kriterien Angebotsspektrum, Weiterempfehlungsbereitschaft und Wiederbesuchsabsicht schneidet die Grüne Woche bei beiden Zielgruppen mit Werten von jeweils über 90 Prozent ausgesprochen gut ab.

Bei den Fachbesuchern standen die Informationen über die angebotenen Produkte, Brancheninformationen sowie die Kontaktpflege im Vordergrund ihres Messebesuchs. Die Fachbesucher stammten vor allem aus der Land- und Forstwirtschaft, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie und dem Handel.

Die Privatbesucher kamen in erster Linie, um Spezialitäten aus aller Welt und Innovationen der Branche kennen zu lernen sowie wegen des Erlebnischarakters der Grünen Woche. Dieser Erwartung wurde die Grüne Woche mit einem ebenso informativen wie unterhaltsamen Angebot im hohen Maße gerecht. Erneut waren die Sonderschauen wahre Publikumsrenner. Besonders gut schnitten in der Bewertung des Publikums die Blumenhalle, die Tierhalle und in etwa gleichauf die BMELV-Sonderschau, der BioMarkt / Fair Trade sowie der ErlebnisBauernhof ab.

Nächster Termin: 18. bis 27. Januar 2013

Veranstaltet wurde die Internationale Grüne Woche Berlin 2012 von der Messe Berlin GmbH. Ideelle Träger waren der Deutsche Bauernverband (DBV) sowie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Die 78. Grüne Woche findet vom 18. bis 27. Januar 2013 auf dem Berliner Messegelände statt.

Diese Presse-Information finden Sie auch im Internet: www.gruenewoche.de


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Grüne Woche 2024: Erfolgreiche globale Dialogplattform für Politik und Branche
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Vom 19. bis 28. Januar 2024 machte die Grüne Woche das Berliner Messegelände zur Dialogplattform Nummer eins für Politik und Branche. Die internationale Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau stand dieses Jahr unter dem Eindruck der nationalen Bauernproteste. Bundeskanzler Olaf Scholz, acht Bundesministerinnen und -minister und zahlreiche Politikerinnen und Politiker nutzten die Chance, auf der Grünen Woche in direkten Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Landwirtschaft und Ernährung zu kommen. Im Fokus standen weiterhin internationale Ernährungssicherheit, die Zukunft der Landwirtschaft, kulinarische Trends und nachhaltige Innovationen. Insgesamt kamen rund 275.000 Messegäste zur Grünen Woche in Berlin.

Nähere Informationen dazu finden Sie hier: https://www.gruenewoche.de/de/

 

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Dialog Rind und Schwein
Dialog Rind Und Schwein

Die moderne Landwirtschaft und insbesondere die Nutztierhaltung stehen im Fokus von Politik und Medien. Berichte und Skandalmeldungen von Presse, Tierschutzverbänden und politischen Gruppierungen, die nur die negativen Wirkungen der Rinder- und Schweinehaltung auf die Umwelt oder die die menschliche Ernährung besonders hervorheben, ohne gleichzeitig auch positive Wirkungen angemessen zu würdigen, verunsichern viele Bürger.

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